Vortrag „Weber- und Kleinbauernhäuser im Vogtland und im Frankenwald“ Siedlungs- und baugeschichtlicher Vergleich zweier Siedlungsräume

Wochenspiegel 29.04.2023: Vortrag von Edwin Greim am 03.05.2023

Pressebericht im Wochenspiegel

Vortrag Edwin Greim

Kurze Inhaltsbeschreibung

 

Der Bogen wird gespannt von den frühesten Spuren einer Ansiedlung bis hin zum heutigen Stand. Nach den wenigen archäologisch gesicherten Fakten aus der frühen keltischen Zeit erfolgte eine fast fundlose Phase von nahezu 1000 Jahren, bis sich im Zuge der Völkerwanderung eine Besiedelungsbewegung in Richtung Vogtland und Obermaingebiet formierte. Slawische Einwanderer hinterließen Spuren im Vogtland, was sich auch in der Bauweise niederschlug. Das Gebiet der Umgebindehäuser erstreckt sich von der Lausitz bis in das sächsische Vogtland. Fränkische Haus- und Flurformen werden dem gegenübergestellt. Einige ausgewählte Häuser, sowohl im Frankenwald als auch im Vogtland, werden näher betrachtet. Parallel zur Siedlungsgeschichte werden die Rahmenbedingungen geschildert, unter denen die Besiedelung geschah. Hierbei spielten sowohl der örtliche Adel als auch die jeweiligen Landesherren eine zentrale Rolle. Der Vortrag konzentriert sich  sowohl auf noch vorhandene, als auch auf bereits abgegangene Weber- und Kleinbauernhäuser. In Fotografie und Malerei widmeten sich auch örtliche Künstler dem Thema. Karl Bedal sind detaillierte Bauaufnahmen zu verdanken, die mit seinem unverwechselbaren Stil zwischen genauer Bauzeichnung und Gemälde angesiedelt sind.

Eine der ältesten Blockbohlenbauten, das sog. Denesl-Häuschen, ist ein Vertreter des 17. Jahrhunderts. Das Umgebindehaus in Ebmath und das Kleinschwarzenbacher Weberhaus sind baugeschichtlich in das 18. Jahrhundert einzuordnen. Diese drei noch relativ original erhaltenen Gebäude werden genauer betrachtet.

Ein Blick in die Baukultur der letzten Jahrhunderte wäre unvollständig, würde man sich nicht mit den Bewohnern, ihrer Arbeit und ihrer Lebensverhältnisse beschäftigen. Gerade die Handweber durchlebten in den letzten 600 Jahren ein Auf und Ab, welche mit der Industrialisierung ihren Niedergang fanden. Aus Augenzeugenberichten soll versucht werden, die soziale Situation der Bewohner zu schildern.

Nicht zuletzt ist ein Anliegen des Vortrags, zur Erhaltung der wenigen noch originalgetreu erhaltenen denkmalgeschützten Gebäude beizutragen. Durch Exkursionen, Vorträge und mit den Homepages www.weberhaus-kleinschwarzenbach.de  und www.kulahof.de  soll dies unterstützt werden.