„Nun sieht man den Steg wieder und kann ihn auch begehen“, freuten sich die Mitglieder des Historischen Vereins Regnitzlosau, Wolfgang Zeeh, Udo Benker-Wienands, Claus Schiller, Jürgen Geyer und Werner Schnabel, nachdem sie den wuchernden Brennesselbewuchs beidseitig des Steges zurückgeschnitten und die Steine gesäubert hatten.
Der Historische Verein möchte mit dieser Aktion Geschichte sichtbar machen. Der Steinsteg, bestehend aus 16 Granitquadern von durchschnittlich 3,70 Metern Länge überbrückte früher das Überschwemmungsgebiet im Regnitzgrund bei Draisendorf. Auf einem der Quader ist die eingemeißelte Inschrift „C St 1807“ zu erkennen.
Der Steinsteg wurde von Hans Bucka und Oskar Heland in deren Buch „Grenzsteine Flur- und Kleindenkmale im Landkreis Hof“, 1991, beschrieben und von ihnen akribisch vermessen und kartographiert. Der Hochwassersteg ist als Bodendenkmal in der Liste der Baudenkmäler Bayerns dokumentiert.
Offensichtlich gab es schon 1523 im Regnitzgrund bei Draisendorf eine Brücke. Im Buch von Reinhard Höllerich „ Historisches Ortsnamenbuch von Bayern für Oberfranken“,1977, findet sich folgender Hinweis:
„1523 empf Asmus Rabensteiner u. seine Brüder 1 h, 2 hbg u. 1 Schenkstatt zu Drossendorf und das Fischwasser an der Regnitz von der Droßendorfer Pruck bis zur Furth unter der Clostermüll (Klötzlamühle)“.
Anzunehmen ist, dass der alte Handelsweg Eger-Hof über diese Brücke führte.
Die jetzige Lage der Granitblöcke geht auf eine Bergungsaktion der CSU-Fraktion Regnitzlosau zurück, die der Ehrenbürger Wolfgang Schörner 1986 initiiert hatte.